Fachbereich: Geriatrie

Fachbereich: Geriatrie

Mit steigendem Alter leiden viele Menschen an mehreren Erkrankungen gleichzeitig. In der Fachabteilung für Geriatrie arbeiten wir darauf hin, die Lebensqualität unserer Patienten zu erhalten und den Bedarf an Pflege zu reduzieren.

Unsere Klinik für Geriatrie

In der geriatrischen Rehabilitation der MEDICLIN Fachklinik Rhein-Ruhr behandeln wir Patienten, die in der Regel älter als 70 Jahre sind und an mehreren verschiedenen Erkrankungen leiden (Multimorbidität). Die Fachklinik für Geriatrie verfügt über 50 Betten.

Oberstes Ziel unserer geriatrischen Rehabilitation ist es, Ihre gesundheitlichen Einschränkungen zu mindern, um so Ihre Lebensqualität zu erhalten bzw. zu steigern. Daneben soll die Rehabilitation eine Pflegebedürftigkeit möglichst reduzieren oder ganz vermeiden.

Was wir behandeln

In der geriatrischen Rehabilitation behandeln wir u.a. Patienten

  • nach konservativer Behandlung oder Operation von Knochenbrüchen
  • nach Gelenkoperationen oder Gelenkersatz
  • mit fortgeschrittenen Skeletterkrankungen, z.B. Osteomalazie und Osteoporose
  • nach operativen Behandlungen, z.B. Allgemein- und Gefäßchirurgie
  • mit Herzerkrankungen, z.B. Herzklappenersatz
  • mit Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD (Chronisch obstruktive Atemwegserkrankung)
  • mit gastroenterologischen Erkrankungen (im Magen-Darm-Trakt)
  • mit Diabetes mellitus, ggf. mit diabetesbedingten Spätschäden
  • nach Krebserkrankungen, z.B. im Bereich von Lunge, Magen-Darm- oder Urogenitalsystem (Zustand nach operativer Behandlung oder Chemotherapie)
  • mit neurologische Erkrankungen (z.B. nach Schlaganfall, Parkinson-Syndrome, Gangverschlechterung, Lähmungserscheinungen (Paresen), nachlassende Sehleistung und kognitive Defizite)
  • bei verzögertem Heilungsverlauf nach Operationen und schweren Erkrankungen mit Fähigkeitsstörungen, die die bisherige (selbstständige) Lebensführung akut bedroht
  • die durch die gehäuften gesundheitlichen Probleme zunehmend immobil werden

Alle Krankheitsbilder von A bis Z

  • Apoplexie
  • Chronische Herzschwäche
  • Erkrankung der Herzkranzgefäße
  • Fraktur des Femurs
  • Gehirnschlag
  • Harnwegsinfekte
  • Herzklappenersatz
  • Insult
  • Krebserkrankungen
  • Lungenentzündungen
  • Morbus Parkinson
  • Oberarmfraktur
  • Oberschenkelbruch
  • Pneumonie

Unter folgenden Voraussetzungen können wir Patienten nicht aufnehmen:

  • Sie benötigen eine intensiv-medizinische Therapie bzw. sind überwachungspflichtig
  • Sie haben eine Herzinsuffizienz im vierten Stadium nach NYHA oder müssen beatmet werden
  • Sie leiden unter einer zusätzlichen akuten Erkrankung, die Ihre Rehabilitation unmöglich macht
  • Sie haben Pflegegrad Stufe V
  • Sie leiden unter psychiatrischen Krankheitsbildern wie akuter Psychose, nicht beherrschbaren Unruhezuständen, fortgeschrittener Demenz, Verwirrtheit (mit Hinlauftendenzen), konkreter Selbst- und Fremdgefährdung oder schweren Verhaltensstörungen bis hin zur Suizidgefahr
  • Sie verweigern sich aktiven therapeutischen Maßnahmen, Ihre Kooperationsfähigkeit ist erheblich eingeschränkt und Ihnen fehlt der Wille zur Rehabilitation

Wie wir Sie behandeln

Bei der Rehabilitationsbehandlung haben wir immer den gesamten Menschen im Blick und beziehen Ihre körperliche, seelische und soziale Welt mit ein.

Viele unserer Patienten sind von Geriatrie-typischen Mehrfacherkrankungen betroffen. Oft schränken Mehrfacherkrankungen die Alltagsaktivtäten der Patienten sehr ein. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Sie nach einer zusätzlichen akuten Erkrankung länger im Krankenhaus bleiben müssen und sich hierdurch chronische Leiden und Funktionsstörungen allmählich verschlimmern.

Während der gesamten Rehabilitation arbeiten unsere Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten darauf hin, Ihre Alltagsfähigkeiten und damit Ihre Alltagskompetenz durch geeignete Therapien zu erhalten oder wiederherzustellen. Zu diesen Fähigkeiten zählen:

  • in der häuslichen Umgebung einkaufen, Mahlzeiten zubereiten und einnehmen
  • Körper- und Intimpflege, Toilettengänge, selbständiges An- und Auskleiden
  • selbständige Haushaltsführung und Lebensgestaltung im sozialen Umfeld

Therapien

Wir therapieren unsere Patienten in der geriatrischen Rehabilitation vorwiegend stationsnah. Sie müssen keine weiten Wege auf sich nehmen. Bei Bedarf nutzen wir die speziellen Therapieräume der MEDICLIN Fachklinik Rhein/Ruhr, wie Bewegungsbad, Armlabor oder Gangstudio.

Bezugstherapeuten: Feste Ansprechpartner in der Therapie

Sie haben in der Regel aus jedem Therapiebereich einen festen Ansprechpartner, der Sie während der Reha begleitet. Unsere Therapeuten sind von Beginn der Reha bis zur Entlassung für Sie da und achten u.a. darauf, dass sich der Therapieplan nah an Ihren individuellen Zielen und Bedürfnissen orientiert.
 

Therapieziele und Therapieinhalte individuell festlegen

Zu Beginn Ihres Aufenthaltes erfassen wir gemeinsam mit Ihnen mit Hilfe von verschiedenen Untersuchungsmethoden (Assessments) diese Bereiche:

  • Defizite im Bereich der lebenspraktischen Tätigkeiten
  • Ihre Mobilität
  • geistige oder depressive Erkrankungen

Wir nutzen für die Assessments beispielsweise folgende Testverfahren:

  • FIM: FIM steht für „Functional Independence Measure“, zu Deutsch: Funktionale Selbstständigkeitsmessung. Der Test misst Ihre Fähigkeiten in den Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL). Die ATL umfassen u.a. die Bereiche Selbstversorgung, Kontinenz, Transfers (z.B. vom Bett auf den Stuhl bzw. in den Rollstuhl), Mobilität, Kommunikation und geistige Fähigkeiten. Die Ergebnisse geben Aufschluss, welche Tätigkeiten Sie alleine oder nur mit Hilfe ausführen können.
  • Timed up & go-Test: Dieser Test ermittelt den Grad der Bewegungseinschränkung. Der Patient soll in einer gewissen Zeit folgende Aufgabe erledigen: Von einem Stuhl aufstehen, auf einer Linie 3 Meter gehen und sich dann wieder auf den Stuhl setzen. Die Zeit in Sekunden, die Sie für diese Aufgabe benötigen, erlaubt Rückschlüsse auf Ihre Bewegungsfähigkeit.
  • MMST: Der Mini-Mental-Status-Test (MMST) hilft, kognitive Defizite oder eine Demenz zu erkennen. Der Patient beantwortet Fragen, beispielsweise nach Datum, Uhrzeit oder Aufenthaltsort, und führt einfache Tätigkeiten aus, z.B. einen Satz schreiben oder Papier falten. Je nach Antwort und Ausführung erhalten Sie Punkte, die in der Summe Ihren kognitiven Zustand widerspiegeln.

Anhand dieser Ergebnisse legen wir zu Beginn die Therapieschwerpunkte und -ziele mit Ihnen fest. In einer wöchentlich stattfindenden Therapiesitzung mit allen an der Behandlung beteiligten Personen diskutieren wir die erreichten Therapieziele und aktualisieren sie bei Bedarf.

Wir nutzen diese Assessments auch am Ende der Rehabilitation, um den Erfolg der Therapie zu messen. Die Ergebnisse teilen wir Ihrem Hausarzt im Entlassungsbrief mit. Je nach Fall machen wir weitere Therapievorschläge.

Unser Therapieangebot

Physiotherapie

Physiotherapie fördert Beweglichkeit (Mobilität), Kraft und Ausdauer mit dem Ziel, die körperliche Belastbarkeit und das Gleichgewicht zu verbessern. Die Therapeuten unterstützen Sie bei der Auswahl geeigneter Hilfsmittel (Orthesen) und zeigen Ihnen, wie Sie diese nutzen.

Physikalische Therapie

In der physikalischen Therapie behandeln wir Sie mit dem Ziel,

  • Schmerzen zu lindern
  • Muskeln zu entspannen
  • die Mikrozirkulation (Durchblutung kleinster Blutgefäße) anzuregen
  • Ödeme zu behandeln
  • das Abhusten von Sekreten zu erleichtern
Ergotherapie

Sie trainieren mit unseren Ergotherapeuten in erster Linie Alltagskompetenzen, z.B.:

  • selbstständige Körperpflege
  • selbständiges An- und Auskleiden
  • selbständige Zubereitung und Einnahme von Mahlzeiten und Getränken
  • weitere alltägliche Bewegungsabläufe

Außerdem verordnen die Therapeuten Hilfsmittel, wie z.B. Toilettensitzerhöhungen und Duschhocker und unterrichten Sie in deren Gebrauch z.B. in unserem Übungsbad.

Neuropsychologie

In der Neuropsychologie erfassen wir hirnorganische Funktionsstörungen, z.B. nach einem Schlaganfall oder bei Demenz. Psychologische Tests helfen uns, Hinweise auf verringerte geistige Leistung zu erkennen.

Sprach- und Schlucktherapie

Unsere Logopäden diagnostizieren und behandeln Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen.

Ernährungsberatung

Unsere Ernährungsberater stellen sicher, dass Sie ausreichend mit wichtigen Nährstoffen und genügend Flüssigkeit versorgt sind. Die Berater unterstützen Sie außerdem dabei, Fehl- und Mangelernährung zu erkennen und anzupassen.

Detaillierte Informationen über die Therapiearten finden Sie auf unserer Seite Pflege und Therapie.

Bitte beachten Sie Folgendes:

Falls Ihr Gewicht mehr als 130 kg beträgt, rufen Sie uns bitte vor Antritt Ihrer Reha an. Die MEDICLIN Fachklinik Rhein/Ruhr ist ausgerichtet auf die Behandlung von Patient*innen bis zu 130 kg Körpergewicht. Eine Rehabilitation von Menschen mit höherem Gewicht können wir nicht garantieren.

Weitere Informationen zum Download

Wer Sie behandelt

Dr. med. Christoph Rzeszut

Dr. med. Christoph Rzeszut

Chefarzt der Fachklinik für Geriatrie

Rebekka Harten

Rebekka Harten

Oberärztin der Fachklinik für Geriatrie

Prof. Dr. med. Roger Marx

Prof. Dr. med. Roger Marx

Sektionsleiter für Innere Medizin/Kardiologie, Oberarzt der Fachklinik für Geriatrie

Wie Sie uns kontaktieren können

Anna Swietek

Anna Swietek

Aufnahmesekretariat der Fachklinik für Geriatrie

MEDICLIN Fachklinik Rhein/Ruhr